GESCHICHTE

Entdeckung an der Lippe: Müllsammler macht historischen Fund

 | Lesedauer: 4 Minuten
Christian Arndt ist mit seinem Müllsammel-Fahrrad (The Rubbish Bike) regelmäßig in der Gegend unterwegs, um Müll einzusammeln. Jetzt stieß er auf ein besonderes Fundstück.

Christian Arndt ist mit seinem Müllsammel-Fahrrad (The Rubbish Bike) regelmäßig in der Gegend unterwegs, um Müll einzusammeln. Jetzt stieß er auf ein besonderes Fundstück.

Foto: Volker Herold / FUNKE Foto Services

HÜNXE  Zum Müllsammeln war Christian Arndt aus Dorsten an der Lippe in Hünxe unterwegs. Was er dort am Ufer zufällig entdeckte und beinah übersah.

Es ist kalt, als Christian Arndt aus Dorsten in Hünxe an der Lippe unterwegs ist. Dick eingepackt gegen die winterlichen Temperaturen hat er sich durch ein wenig unwegsames Gelände seinen Weg ans Ufer des Flusses gebahnt, um hier nach dem Hochwasser Müll einzusammeln. Für den Mann aus Dorsten ist das Müllsammeln während der Corona-Pandemie zu einem besonderen Hobby geworden. „Mich haben die ganzen Masken und Taschentücher gestört, die während Corona überall herumlagen“, sagt er.

Also machte sich der leidenschaftliche Radler ans Werk, um während seiner Touren durch die Gegend direkt auch noch Müll einzusammeln. Mittels Crowdfunding, also dem Sammeln von Geld von vielen Menschen, über die von Emschergenossenschaft und Lippeverband initiierte Emscher-Lippe-Crowd, finanzierte er sich die Anschaffung eines Lastenfahrrads. Seitdem ist er unter dem Namen „The Rubbish Bike“ regelmäßig in der Gegend unterwegs und organisiert auch Müllsammel-Radtouren.

Diesen ungewöhnlichen Fund machte der Müllsammler an der Lippe

An der Lippe macht Christian Arndt aber nun einen besonderen Fund. Während er entlang des Ufers Müll aufsammelte, fiel ihm ein ungewöhnliches Objekt ins Auge. „Ich dachte zuerst, das wäre ein Baumstamm“, erzählt er. Mit einem Stock stieß er an und merkte, dass das hier nicht aus Holz ist. „Beim genauen Hinsehen habe ich dann das Eisen gesehen, dass sich da durch zog“, berichtet er. Und sofort war ihm klar, was er da entdeckt hatte.

Bei dem Fundstück handelt es sich um einen Kilometerstein des alten Treidelpfades, der früher an der Lippe entlangführte. „Ich war zwei Wochen vorher noch in Dorsten an der Lippe unterwegs und hatte da den Kilometerstein vom Treidelpfad gesehen. Daher war mir das noch so gut im Gedächtnis“, berichtet Christian Arndt. Dass der von Moos bewachsene Stein wegen der Abgeschiedenheit abseits der Wege noch niemandem ins Auge gefallen ist, dürfte dabei nicht ungewöhnlich sein.

Das historische Fundstück der Öffentlichkeit zugänglich machen

Für Christian Arndt war sein Fund ein Anlass, mal bei einigen Stellen nachzufragen, was es denn wohl mit der Geschichte des Steins auf sich hat. Er kontaktierte die Gemeinde, die ihn aber direkt an den Heimatverein Hünxe weiter verwies. Und auch den Lippeverband schrieb er an. „Für mich wäre es schön zu wissen, wo der Stein früher genau gestanden hat“, sagt er. Eine Frage, auf die er bisher noch keine Antwort erhalten hat.

Zudem könnte er sich vorstellen, dass man den Stein von seinem Fundort birgt und eventuell an eine zugänglichere Stelle in der Nähe bewegt. „Ich fände es toll, wenn man den Stein der Öffentlichkeit zugänglich macht“, sagt Christian Arndt, wahrscheinlich mit Blick nach Dorsten. Dort war 2011 ein ebensolcher Stein entdeckt worden. Damals hatte die Stadt den Stein restauriert und mit Unterstützung des Lippeverbands wieder aufgestellt. Am Fundort steht nun eine Infotafel, die von der Geschichte der Treidelschifffahrt an der Lippe und dem Fund des Steins erzählt. „Das wäre sicherlich auch für viele Menschen interessant, die hier vorbeikommen“, sagt Christian Arndt.

Interesse an dem besonderen Fundstück besteht

Interessant findet diesen Fund auch Heinrich Rühl, der Vorsitzende des Heimatvereins der Gemeinde Hünxe. Die Nachricht von dem besonderen Fund erreichte ihn schon auf Umwegen. Momentan laufen allerdings noch die Vorbereitungen für den nächsten Plattdeutschen Abend auf Hochtouren. „Deswegen habe ich mich noch nicht eingehend damit beschäftigen können“, sagt Heinrich Rühl. „Das ist natürlich grundsätzlich interessant und man müsste es sich genauer anschauen.“

 

Auch beim Lippeverband, wo man Christian Arndt noch vom Crowdfunding für sein Müllsammel-Lastenfahrrad kennt, besteht Interesse an dem besonderen Fundstück. „Wir sind solchen Dingen gegenüber generell sehr aufgeschlossen“, sagt Ilias Abawi, Pressesprecher des Lippeverbands auch mit Blick auf das 100-jährige Bestehen des Verbandes, das in zwei Jahren ansteht. Auch hier möchte man sich das Fundstück erstmal genauer anschauen.

Und wer weiß: Vielleicht bekommt die Gemeinde Hünxe so noch eine weitere kleine Attraktion am Flusslauf der Lippe.

 





Der 46-Jährige sammelt auf Fahrradtouren Müll ein und erhält Unterstützung der Stadt Dorsten

Dorsten (pd). Viele Dorstener werden Christian Arndt wahrscheinlich schon einmal gesehen haben, wenn er auf seinem ziemlich auffallenden Fahrrad samt Anhänger quer durch das Stadtgebiet radelt.

Die wenigsten werden allerdings wissen,............


The Rubbish Bike
16.12.2020
Christian Arndt sorgt in Dorsten mit seinem Rubbish-Bike für Sauberkeit

 

Der 46-Jährige sammelt auf Fahrradtouren Müll ein und erhält Unterstützung der Stadt Dorsten

Viele Dorstener werden Christian Arndt wahrscheinlich schon einmal gesehen haben, wenn er auf seinem ziemlich auffallenden Fahrrad samt Anhänger quer durch das Stadtgebiet radelt. Die wenigsten werden allerdings wissen, was es damit auf sich hat. Der 46-Jährige setzt sich in seiner Geburtsstadt für den Umweltschutz ein. Unter dem Motto „The Rubbish Bike“ fährt er durch Dorsten und sammelt Müll ein. Papier, Zigarettenstummel, Taschentücher, Dosen oder Flaschen – alles, was Christian Arndt in die Greifer seiner Zange bekommt, wird anschließend ordnungsgemäß entsorgt.  

The Rubbish Bike

Im Bild: Besuch im Rathaus: Bürgermeister Tobias Stockhoff hat sich bei Christian Arndt für sein großartiges Engagement bedankt. Der 46-Jährige ist auf seinem „Rubbish-Bike“ in Dorsten unterwegs, um Müll einzusammeln. Foto: Stadt Dorsten

„Ich kann meinem großen Hobby nachgehen und dabei auch noch etwas Gutes tun. Besser geht es doch gar nicht“, sagt Christian Arndt, der seit vielen Jahren Mitglied beim RSC Dorsten ist.

Es war im Frühsommer, als er Bürgermeister Tobias Stockhoff via Facebook anschrieb und ihm von seiner Idee berichtete. Zu oft, wie er sagt, hatte er sich schon darüber geärgert, wenn er auf seinem Fahrrad durch das Stadtgebiet fuhr und ständig Müll auf dem Boden liegen sah. Der Bürgermeister war begeistert und sagte nach Rücksprache mit dem Entsorgungsbetrieb sofort seine Unterstützung zu. „Ich finde es großartig, wie sich Christian Arndt in unserer Stadt ehrenamtlich für den Umweltschutz einsetzt. Ein großer Vorteil ist auch, dass er an Stellen unterwegs, die die Kollegen vom Entsorgungsbetrieb mit ihren Maschinen nicht einfach so ansteuern können“, sagt Tobias Stockhoff.

Fünf Touren mit seinem „Rubbish-Bike“ hat Christian Arndt in diesem Jahr schon zurückgelegt – und dabei jede Menge Müll eingesammelt. „Eine 50-Liter-Tonne bekomme ich bei jeder Fahrt locker zusammen“, sagt er.

Auf seiner Website https://therubbishbike.jimdofree.com/ berichtet er regelmäßig von seinen Touren. Die letzte Fahrt in diesem Jahr hat  am Nikolaus-Wochenende stattgefunden. In seinem Tourbericht heißt es: „Kann mir vielleicht jemand sagen, warum so viele Menschen Taschentücher wegwerfen? Ich habe heute bestimmt 70% Taschentücher aufgesammelt, echt ekelig.“

 

Auf Christian Arndt und sein „The Rubbish-Bike“ sind längst einige Dorstener aufmerksam geworden. Auch die Firma Puntavelo, die u.a. sogenannte Transport-Fahrräder herstellt. Diese Art von Fahrrad wird das Dorstener Unternehmen Christian Arndt in Kürze kostenlos zur Verfügung stellen, damit er auch problemlos größere Gegenstände einsammeln kann. Außerdem kann die Mülltonne fortan im vorderen Bereich des Fahrrades platziert werden – ein weiterer großer Vorteil, wie Christian Arndt sagt.

Im nächsten Jahr will er gleich wieder für den Umweltschutz in die Pedale treten und seine Rubbish-Bike-Touren, die zwischen 20 und 30 Kilometer lang sind, sogar für jedermann öffnen. Ständige Anfahrpunkte sind die Schleuse, das Storchennest sowie das Zechengelände in Hervest. Nach getaner Arbeit wird dann der Entsorgungsbetrieb angesteuert, um den Müll zu entsorgen. „Wer mich begleiten will, kann sich gerne über meine Homepage bei mir melden. Anfang Januar geht’s wieder los“, sagt er.

Bürgermeister Tobias Stockhoff hat sich für eine der Touren in 2021 bereits einen Startplatz gesichert.


Gute Idee- Bei Radtouren Müll sammeln

23.8.2020 Gahlen (geg). „therubbishbike“ ist das neue Projekt von Christian Arndt aus Gahlen, der seit mehr als 30 Jahren beim „RSC Dorsten“ und                                             natürlich auch privat Rad fährt.

 

Viele Kilomter macht er dadurch auf dem Zweirad im Jahr –eigentlich wird alles was im Alltag möglich ist, mit dem Rad erledigt. Dabei sieht er natürlich was Zeitgenossen so von sich schmeißen und am Wegesrand liegen lassen: Plastikmüll, Verpackungen, Pizzaschachteln, Kaffeebecher, massenhaft Zigarettenkippen, Getränkedosen, Schnapsflaschen und vieles mehr.
Als er dann vor einiger Zeit mit seiner Frau zu seinem Wohnwagen auf dem Campingplatz nach Haltern fuhr, kam ihm die Idee, den Müll bei den Touren einzusammeln. „Ich kann den Anblick nicht ertragen“ sagt er. Von Haus aus ist er „der geborene“ Tüftler und schnell kam ihm die Idee einen Fahrradanhänger entsprechend auszustatten: Mit Mülltonne, Greifzangenbehälter, einer Tasche für Besen und Kleinkram und einer Werkzeugtasche. „Das war gar nicht so viel Aufwand“, sagt er. Sein Ziel: "Einen Beitrag leisten, damit die Natur sauberer wird und das erst gar kein Müll in die Natur geworfen wird"


Das Gefährt nennt er seitdem „therubbishbike“. In der Praxis gestaltet sich das nun so, dass er zum Aufsammeln des Unrats immer absteigen muss, um den Schmitz dann hinten in die Tonnen zu begeben. „Besser wäre es natürlich so etwas wie ein Lastenfahrrad zu haben“, sagt Christian Arndt. Damit könne man im Fahren greifen und den Müll vorne entsorgen, ohne unbedingt absteigen zu müssen. Aber diese Anschaffung sei zu teuer, bedauert er. Er hoffe, dass die Anschaffung langfristig über Sponsoren, die den Umweltgedanken unterstützen möchten, funktioniere.
Sein Vorhaben sind gezielte Fahrradtouren mit Menschen, die Lust haben, sich ihm bei der Säuberung der Landschaft anzuschließen. Zumindest seine Frau habe er bereits mit dem Sammelfieber angesteckt.


Die erste gemeinsame Tour ist für den 29.08.2020 geplant. Einzige Voraussetzung kein Dauerregen. Treffen um 9 Uhr, Kirchstraße 60 in Gahlen. Abfahrt ca.9:20 Uhr. Jeder kann hier mitfahren. Das Müll sammeln unterwegs ist natürlich erwünscht, aber kein Muss.
Jeder sollte sich selbst mit Handschuhen, Mundschutz und Desinfektionsmitteln ausstatten. Und auch für die Verpflegung muss jeder selbst sorgen. Länge der Strecke etwa 30 Kilometer.
Und wohin dann mit dem Müll?? Auch hier hat Christian Arndt eine Lösung gefunden. „Da wir vom RSV einen guten Kontakt zum Bürgermeister Tobias Stockhoff haben und die Strecke doch oft durch Dorsten führen, habe ich ihn gefragt, ob ich den Müll dort am Entsorgungshof abladen kann“. Und der Dorstener Bürgermeister habe innerhalb ganz kurzer Zeit seine Unterstützung zugesagt.
Mittlerweile hat Arndt bereits mit dem Leiter des Betriebs Kontakt aufgenommen und die erste Müllladung dort abgegeben.
Insgesamt hat er zwei Strecken im Blick "Sie sind aber nicht in Stein gemeißelt, ich bin für Vorschläge offen", sagt er.
Kontakt für Interessenten über: https://therubbishbike.jimdofree.com/